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Iron Curtain Trail in Thüringen

ehemaliger Grenzturm auf der Route

ehemalige Grenze zwischen Hirschberg (Thüringen) und Untertiefengrün (Bayern)

Grenzenlos Radeln – durchgängig und gut beschildert – Der Iron Curtain Trail entlang der Thüringer Landesgrenze vom Südharz bis ins Vogtland

Der Iron Curtain Trail (ICT) markiert bereits seit 2009 als EuroVelo 13 im europäischen Radroutennetz den ehemaligen Eisernen Vorhang zwischen den Nato-Staaten und denen des Warschauer Pakts. Auf rd. 9.950 km führt der im Jahr 2019 als Kulturweg des Europarats zertifizierte ICT durch 20 Nationen von der Barentssee bis zur Schwarzmeerküste und passiert dabei 14 UNESCO-Welterbestätten.

Bis 2022 war der ICT, unlängst erst als D-Route 13 ins Radnetz Deutschland aufgenommen, in seinem Verlauf entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze nur sporadisch und lückenhaft beschildert. Eine Ausnahme bildete lediglich der Abschnitt an der tschechisch-bayerischen Grenze, der bereits frühzeitig im Rahmen eines Interreg-Projekts ausgewiesen werden konnte. 2018 beschloss Thüringen, den ICT-Radweg an seiner Landesgrenze zu verbessern und machte dies zu einem wichtigen Ziel in seinem Radverkehrskonzept. Die Erfahrungen aus dem Interreg-Projekt zum ICT wurden dabei berücksichtigt.

Voraussetzung für eine attraktive EuroVelo-Route ist eine Trassenführung, die die beiden Themen Biotopverbund Grünes Band und die Erinnerung an das DDR-Grenzregime erlebbar macht. Deshalb haben alle Thüringer Landkreise mit Nachbarregionen aus vier weiteren Bundesländern zusammengearbeitet, um 2019 eine rund 640 km lange Strecke von Goslar bis ins Vogtland neu zu planen. Die Finanzierung übernahm Thüringen. Dabei wirkten auch Naturschutzorganisationen, Tourismusverbände und Umweltbehörden mit.

2021, kurz nach Fertigstellung der Trassenplanung für den ICT, wurde beim Bund das Förderprogramm Radnetz Deutschland aufgelegt. Die 19 Landkreise aus 5 Bundesländern vereinbarten eine Kooperation für die Umsetzung der neuen Planung. Der Thüringer Wartburgkreis beantragte die Fördermittel im Namen seiner Kooperationspartner und erhielt aus dem Radnetz Deutschland rd. 80.000 EUR für die Koordinierung der Vielzahl der Akteure und 400.000 EUR für die Ausschilderung der Radroute.

Die Planung, das Genehmigungsverfahren, die Auftragsvergabe und die Montage der durchgängigen Radwegebeschilderung dauerten fast drei Jahre. Das beauftragte Planungsbüro fuhr die gesamte Route mehrfach ab und untersuchte auch die Zuwegungen zu wichtigen Themenhotspots und zu den Anschlüssen an des Regionalbahnnetzes, die in die Radwegbeschilderung eingebunden wurde. Alle Radrouten, die die ICT-Trasse kreuzen oder über eine Strecke begleiten, wurden in die ICT-Beschilderung integriert. So ist heute rund um die D-Route 13 ein ganzes Radwege-Netzwerk entstanden.

Die D 13 im Thüringer Projekt und ihre Anbindungen zu den POIs und den Bahnhöfen haben mittlerweile eine Länge von 727 km erreicht. Auf dieser Strecke wurden 1.071 Pfeilwegweiser, 324 Tabellenwegweiser und 2.087 Zwischenwegweiser montiert. Für die 70 mitgeführten Radrouten wurden 2.190 Logos in die Pfeilwegweiser eingeschoben – allein 817 Einschieber nur für den ICT. 2025 startete ein Folgeprojekt zum ICT, welches über die mehr als 100 Themen-Hotspots am ICT informieren will und überall dort, wo der Radweg den Eisernen Vorhang überwindet, mit künstlerisch gestalteten Landmarken auf die Besonderheit des Radfernwegs aufmerksam macht.

 

 

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