Zukunftsfähige Mobilität im Fokus:
4. Thüringer Radverkehrskonferenz bringt Akteure zusammen
Die 4. Thüringer Radverkehrskonferenz fand am 1. Oktober in der Fachhochschule Erfurt statt. Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunalpolitik, Verkehrsplanung, Touristik sowie Wirtschaft und Verwaltung kamen zusammen, um sich über moderne Mobilitätskonzepte für Thüringen auszutauschen. Im Fokus dabei: der Radverkehr.
Über 100 Teilnehmende verfolgten dazu elf praxisnahe Vorträge zu Infrastruktur, Radtourismus sowie guten Praxisbeispielen aus den Regionen und aus anderen Bundesländern. Aufgezeigt wurden etwa Ideen, wie auch mit kleinem Budget eine wirkungsvolle und nachhaltige Radinfrastruktur in den Kommunen geschaffen werden kann. Für neue touristische Ansätze stand ein Beispiel aus der sächsischen Schweiz – vorgestellt wurde die neue Gravelbikeroute „Rockhead!“, die zwischen Überlausitz und Sächsische Schweiz verläuft. Doch auch über die jüngsten Änderungen in der Straßenverkehrsordnung wurde informiert. Die überarbeitete StVO, die im Oktober 2024 in Kraft getreten ist, räumt dem Radverkehr mehr Rechte ein und ermöglicht es Kommunen, den Radverkehr einfacher und besser zu planen. Neue Regelungen erlauben es beispielsweise, mehr Flächen für Rad- und Fußverkehr bereitzustellen oder einfacher Tempo-30-Zonen einzurichten.
Organisiert wurde die Konferenz von der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Thüringen (AGFK-TH) in Kooperation mit dem Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI). Der zuständige Staatssekretär im TMDI Dr. Tobias J. Knoblich und die AGFK-TH Vositzende und Landrätin Petra Enders hielten Grußworte. Petra Enders, Vorsitzende der AGFK Thüringen und Landrätin des Ilm-Kreises, hob insbesondere die Chancen des Radverkehrs im ländlichen Raum hervor: „Eine gute Radinfrastruktur schafft nicht nur attraktive Bedingungen für Industrie, Gewerbe und die Ansiedlung neuer Unternehmen, sondern ermöglicht vor allem Kindern sichere und selbstständige Wege zur Schule oder zu Freundinnen und Freunden. Zudem ist der Radverkehr gerade im ländlichen Raum ein wichtiger Faktor für den Tourismus – unsere schöne Thüringer Landschaft auf dem Fahrrad zu entdecken, gewinnt immer mehr Menschen. Darunter auch viele Seniorinnen und Senioren, die aktiv und mobil bleiben möchten. Radverkehr ist ein entscheidender Baustein für lebenswerte und zukunftsfähige ländliche Regionen.“
Die AGFK Thüringen verfolgt mit ihren mittlerweile 18 Mitgliedskommunen das Ziel, den Radverkehr als gleichberechtigtes Verkehrsmittel sowohl in Städten als auch auf dem Land zu stärken. Die Konferenz bot vielfältige Impulse, um dieses Ziel mit innovativen Projekten und gemeinsamer Zusammenarbeit zu realisieren.
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